„In der Provinz bin ich der Märchenprinz“ lautet eine Textzeile der Ersten Allgemeinen Verunsicherung und mit dem E.A.V. Titel hätten wir dann auch wieder die gute alte Tradition der Songtitel als Überschriften wieder aufgegriffen. Ich bin ja auch nur ein Prinz mit einer Königin und einer Prinzessin.
Es war zwar nicht Freitag Abend und ich war auch nicht auf der Suche nach dem weiblichen Geschlecht, das habe ich quasi gleich dreifach zu Hause, sondern eher Freitag Mittag und ich war auf der Suche nach einem würdigen Abschluss für die Woche.
Der Idealfall wäre also ein gutes Mahl dass mein Ernährungstagebuch nicht völlig ruiniert, und so habe ich mich auf alte Tugenden besonnen und bin bei Hester’s Bistro eingekehrt, ausgeschrieben waren 250g argentinisches Rinderhüftsteak mit Potato-Wedges und Salat. Ich habe auf die Wedges verzichtet, bekam aber leider nur den selben Beilagensalat wie sonst – das Steak hatte wohl auch eher 200-220g aber zumindest war es so blutig wie ich es verlangt habe. Hester’s ist sonst eigentlich ziemlich gut, diesmal war ich aber ein wenig enttäuscht.
Entäuschung, Frustration und die subtropischen Temperaturen in Freiburg liessen nur zwei Gedanken, oder viel mehr einen, nämlich den nach einer kalten Süßigkeit zu.
Selbstverständlich trägt ein Computerfreak wie ich immer ein Smartphone mit sich rum, wir sind schon seit über zwei Jahren unzertrennliche Freunde und Freund Galaxy half mir bei der Suche nach Frozen Yoghurt, der quasi kalorienbewussten Alternative zu schnöder Eiscreme.
Leider hatte ich die Rechnung aber die NSA gemacht, denn Google spuckte zwar Ergebnisse für das germlishe Frozen Joghurt aus, doch der Laden der sich im Bursengang befinden sollte, KXUIO, stand längst leer. Das nächste Ergebnis, unter der korrekten Schreibweise mit „Y“, war „Lilys Kleine Hobbykiste„, ein Blog. Doch auch dort war die Rede von besagtem Shop und von einer Bäckerei, die sich in den Kommentaren als Kaiser’s Gute Backstube entpuppte. Doch dort gab es nur noch Obstsalat :(.
Das stand ich Wesen der Nacht nun in der grellen Mittagssonne, dem UV-Licht ausgesetzt und umgeben von Menschen in teilweise viel zu wenig Kleidung.
Ich musste an die Königin denke, die so oft bemängelt dass es in Freiburg z.B. kaum große Konzerte oder auch bestimmte Läden gibt. Im Falle von Frozen Yoghurt fragte ich mich dann natürlich warum? Ist Frozen Yoghurt nicht Bio genug für diese Stadt? Ist es lebensverachtend glückliche (Bio)Schwarzwaldkühe dafür zu melken? Hat der grüne Bürgermeister heimlich ein Verbot erlassen oder gehört Frozen Yoghurt in Freiburg zu den bedrohten Tierarten denen die Ausrottung wie Softeis droht?
Ich kann es nicht sagen und gerade als ich aufgeben wollte und mich dem Bio-Diktat beugen wollte, die Erlösung! Im Eiscafé Portofino am Stadttheater lächelte mich nicht nur Luigi (Name v.d. Red. geändert) sondern auch eine Joghurt-Maschine an. Die Nachfrage nach den Sorten beantwortete die Kollegin – nennen wir sie mal Carlotta um im Klischee zu bleiben. Luigi servierte mir Siegessicher eine Kugel Joghurt-Eiscreme worauf meine Geschichtszüge entgleisten, doch Carlotta wäre nicht Carlotta wenn sie Ihrem Kollegen nicht aus der Patsche helfen würde. Dieser servierte dann, mit sichtlicher Aggression gehen eine wehrlose Kugel Schokoladeneis, den nächsten Becher, während Carlotta mir das lang gesuchte mit Waldfrüchten, Erdbeersoße und einer Waffel auf die Theke stellte.
Angesichts der Größe der Portion wage ich jetzt natürlich zu bezweifeln, dass ich mit einer Kugel Eis nicht besser gefahren wäre.
Kaum im Büro angekommen, erzählte ich Eto’o und meiner neuen Kollegin von meiner Suche, worauf die Dame entgegnete dass es dass auch beim Eiscafé am Bertoldsbrunne nähe der Haltestelle der Linie Eins sowie im Incontro gäbe – also wenige Meter von Hester’s entfernt.
So habe ich wenigstens ein Abenteuer erlebt, zusätzliche Bonusmeilen erlaufen, mich über Luigi und Carlotta amüsiert und einen neuen Blog gefunden. Nicht schlecht für eine Mittagspause in der Provinz, oder?
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