Eine Freundin meiner Frau und natürlich auch von mir sagt gerne „what a difference a day makes“ und tatsächlich kann ein einzelner Tag viel verändern und natürlich auch vieles bereithalten.
So bin ich heute Morgen von selbst aufgewacht, sogar eine halbe Stunde vor dem Wecker und habe mich dann frisch gemacht und mich mit meinen beiden Hofdamen ans Frühstückbuffet des Holiday Inns zu Groveport im Bundesstaat Ohio begeben. Serviert wurde neben reichlich Weißbrot auch Pancakes, Bagles und alles andere was das amerikanische Herz begehrt.
Meins, oder besser die sieben Mägen darunter, wollten aber vor allem Rührei, ein Omelett, eine Scheibe braunen Toast, einen halben Bagel, ein Würstchen und ein Hamburger-Pad. Dazu zwei Tässchen Lazarus-Kaffee mit wenig Geschmack und viel Koffein und „fat-free“ Milk. Zum Nachtisch eine Low-Fat Joghurt, so kann man in den Tag starten.
Danach habe ich noch versucht meine erstandene SIM-Karte fürs Internet zu aktivieren, abgebucht sind die Dollars nun, funktionieren will das Kärtchen aber noch nicht. Dann flux die Koffer neu gepackt und zurück in den Impala.
Die nächste Station hiess Colombus, OH. Bisher war mir die Stadt nur von den Blue Jacketts aus der NHL bekannt, nun werde ich mich an die architektonischen Sehenswürdigkeiten erinnern, die die Königin selbstverständlich fürs Protokoll und das Fotoarchiv, aber vor allem für die Ewigkeit fest gehalten hat.
Der nächste Stop war das Tanger Outlet in Jeffersonville. Wahrscheinlich hätte ich auf der Fahrt nicht soviel darüber philosophieren sollen, wie toll dieser Urlaub, die Überlandfahrt und mein Wohlbefinden im Allgemeinen ist. Denn der Shopping Ausflug, bei dem vor allem die Königin ihren Fundus an Handtaschen ergänzte, sollte jäh und vor allem blutig enden.
Bis zum Mittagessen war noch alles gut, bis auf den Mann der mir meinen Salat mit „Hühnchen“ servierte. Auf seinem Oberarm prangte, mit Wohlwollen zwei farbige Slayer „S“ und mit objektiven Blick ein eindeutig nationalsozialistisches Emblem. Auf dem anderen Arm die US-Flagge. Noch kurz überlegt ob ich nicht auf Deutsch bestellen sollte und vielleicht dadurch Rabatte bekäme. Aber ich bin nun mal politisch korrekt. Das Hühnchen kam übrigens zwischen eine Lage Packpapier hervor und wurde davor wahrscheinlich von einem Mack-Truck überfahren – schlecht geschmeckt hat es nicht. Im Notfall gäbe es ja Ibuprofen aus dem Automaten.
Die Prinzessin und ich, vertrieben uns die Zeit während einem der Beutezüge der Monarchin mit eigener Recherche der Handelsware. Nachdem wir im ersten Shop noch ein Hütchen für Papa und jede Menge Hello-Kitty Socken für’s Prinzesschen ergattert hatten, wollte ich im nächsten Shop nach etwas suchen.
Dabei verlor mich der kleine Sinn meines Lebens kurz aus den Augen und stolperte in meinem Rücken so unglücklich dass das adelige Köpfchen auf der Ecke eines Kleiderständers landete. Die Tränen flossen schnell und Papa tröstete fleissig. Augenscheinlich war nichts schlimmeres zu sehen, doch als sich die Kleine durch die Haare fuhr war deutlich Blut zu sehen. Unter Schock und in Panik dann endlich Mama gesucht und gefunden, Prinzessin gesäubert, desinfiziert und verarztet – der Rest ist FamilienGeschichte.
Wir haben es dann geschafft pünktlich unseren Impala zu betanken und abzugeben. Ich werde die Antilope vermissen und mich zurück in Deutschland wohl mit Roadmovies eindecken müssen um den Schmerz zu lindern. An der Mietstation hat uns dann ein Freund abgeholt und den Rest des Tages haben wir Cincinnati und dessen Umgebung genossen. Nach dem Abendessen (Salat mit Hühnchen und einen Elefantenportion Cheddar) waren wir dann noch im wunderschön szenischen Ort Loveland und ich habe das erste Live-Glühwürmchen meines Lebens gesehen. Ende gut, alles gut.
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